"Die Welt stand für den Moment still."

 

Ich bin noch immer sprachlos und fasziniert, was möglich ist…

 

Letzte Woche hat mich eine ganz liebe Familie mit ihrem kleinen Baby besucht. Und dass dieses kleine Mädchen gesund auf die Welt gekommen ist, das ist für mich ein Wunder.

 

Die Mama erzählte mir, dass in der 22 SSW bei der Feindiagnostik die Diagnose „Spina bifida“ (offener Rücken) festgestellt wurde.

 

Sie hatten davon schon gehört, aber erst als die Ärztin von „hätte“ und „könnte“ sprach,  wurde ihnen klar, wie ernst es um ihr kleines Baby stand.

 

Plötzlich stand das Wort „Schwangerschaftsabbruch“ im Raum.  

 

„Die Welt stand für den Moment für uns still.“

 

Die Mama erzählt weiter: „Wir hatten aber das große Glück, dass uns eine tolle Ärztin in Kiel beraten hat, die uns auch weitere Möglichkeiten aufzeigen konnte. Man könnte versuchen, während der Schwangerschaft zu operieren. Wir wurden daraufhin in zwei Kliniken vorstellig, um uns diese Möglichkeiten erklären zu lassen.

Nachdem wir unser Baby beim Ultraschall jedoch munter haben strampeln sehen, war uns recht schnell klar, dass ein Abbruch nicht in Frage kommt und wir uns auf jeden Fall pränatal operieren lassen wollen.

Unter anderem haben wir uns dann in einer Klinik in Zürich aufklären lassen, wo wir unser kleines Baby dann letztlich auch haben operieren lassen.“

 

 

Und diese OP, ihr Lieben… ich wusste nicht, dass dies überhaupt möglich ist, wurde dann in der 26+0 SSW durchgeführt.

Es ist für mich ein Wunder, dass mich dieses kleine und tapere Mädchen besucht hat.

Der Bauch der Mama wurde geöffnet und ihre Gebärmutter mit dem Baby herausgehoben. Dann wurde die Kleine am Rücken operiert und der Defekt verschlossen. Nachdem das Baby wieder in die Gebärmutter gelegt wurde, wurde diese genäht, Fruchtwasser aufgefüllt und der Bauch der Mama wurde wieder geschlossen.

…. Geht es euch wie mir? Ich war sprachlos, denn ich sah dieses wunderhübsche kleine Mädchen vor mir liegen, als die Mama mir das alles erzählt hat.

Die Mama erzählt weiter: „Wir mussten dann noch zwei Wochen in Zürich bleiben, um die Wehen in den Griff zu bekommen, konnten dann aber wieder nach Hause und waren dann zu wöchentlichen Kontrollen in der Uni Klinik. Wir schafften es bis zur 37 SSW und unser kleines Wunder kam dann per geplanten Kaiserschnitt zur Welt.

Wir müssen nun zwar einige Befunde im Blick behalten und zu regelmäßigen Kontrollen in die Klinik, aber wir halten nun unser fast gesundes Baby in den Armen.

Trotz aller Sorgen hatten wir aber erstmal einen tollen Start und es stehen keine weiteren Operationen an. Alles weitere wird sich mit der Zeit zeigen.

Was wir schnell lernen mussten, ist das die Erkrankung wie eine Wundertüte ist, man weiß nie, was noch auf uns zukommt.

Ein Satz ist mir besonders in Erinnerung geblieben:

„Es wird vielleicht nun einiges anders werden als gedacht, aber nun eben anders schön.“