Sternenkind

Oft werde ich gefragt, ob wir ganz junge Schwangerschaftswochen auch fotografieren (können). Ja! Das ist in der Regel gut möglich.

Heute möchte ich von einem solchen Einsatz erzählen und die wundervollen Bilder zeigen.

Als ich die Fotografenanforderung las, dachte ich sofort: Ich muss mein Makro Objektiv einpacken, denn dieses Baby wird miniklein sein. „Eine Familie wünscht sich einen Fotografen für ihr Kind. 13. SSW“ Ich fuhr sofort los, denn in dieser jungen Woche kann es ratsam sein, die Bilder ganz zeitnah einzufangen.

Als ich das Zimmer betrat, war ich erleichtert zu sehen, dass die Hebamme ihn ins Wasser gelegt hat. Die sogenannte „Wassermethode“ eignet sich hervorragend – gerade für so kleine Sternenkinder. Dabei wird das kleine Baby nach der Geburt in eine kleine Schüssel mit Wasser gelegt, die Eltern können ihr Kind jederzeit genau betrachten, es im Wasser sanft berühren und die Hautveränderungen bleiben für die kommenden Stunden aus – im Gegenteil, die Haut der Kinder verbessert sich oftmals.

Als ich näher trat sah ich, wie liebevoll die Hebamme die kleine Schüssel zurecht gemacht hatte… Ein kleines Herz schwamm im Wasser… kleine Kieselsteine lagen am Boden… Das hat mich sehr berührt.

Ich hatte, bevor ich mich auf den Weg gemacht habe, auf unserer Wiese kleine Gänseblümchen gepflückt und sie in einer kleinen Tüte mit Wasser mit ins Krankenhaus genommen, diese legte ich mit ins Wasser.

Ich sah dieses kleine Wesen und dachte nur: noch sooooo klein, noch soooo jung… und so unbeschreiblich perfekt.

Die liebe Mama hatte überhaupt keine Berührungsängste und so legte ich ihr ihr kleines Baby später sanft in ihre Hand…

Ich kam mit ihr ins Gespräch und es weiß keiner, warum sich der Kleine auf die Reise gemacht hat, eine kleine Träne kullerte von ihrer Wange herab und immer wieder sah sie ihr Baby an… Ich fühlte so sehr mit ihr.

Wir betrachteten ihn gemeinsam und bewunderten seine Perfektion. Diese kleine Nase, die Ohren, die Hände und die doch irgendwie schon großen Füße. Schaut mal, wie groß das kleine Gänseblümchen ausschaut.

Nach einer Weile legte ich den Kleinen wieder zurück in die kleine Schüssel mit dem Herzen, diese war durchsichtig und so konnte die Mama ihr Kind die ganze Zeit sehen und es nah bei sich haben.

So viel Liebe in dem Raum – die habe ich an dem Tag definitiv mit nach Hause getragen.

Ihr Lieben, aus vielen Gespräche mit Hebammen weiß ich, dass sich viele Eltern – gerade in so jungen Schwangerschaftswochen – nicht trauen, ihr Kind anzusehen und auch Bilder zu machen. Ich möchte euch heute ermutigen, dies zu tun. Solltet ihr den Mut nicht finden, dann überlegt bitte, ob ihr zustimmt, dass die Hebamme uns Fotograf:innen ruft, um Erinnerungsbilder von eurem Baby anfertigen lassen.